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Jana Buchholz

Mehr Nachhaltigkeit im Baugewerbe

Jana Buchholz

30. August 2023

alexander-abero-OypnYfdiQgg-unsplash.jpgMore sustainability in the construction industry - guidelines and approaches

Sustainability and the construction industry are two terms that, at first glance, are difficult to combine. After all, construction is regularly associated with a large ecological footprint. But in a world in which awareness of our planet is increasing, we need innovative approaches and advanced technologies. How can we ensure more sustainability in the construction industry without having to forego the usual comfort?

Sustainability: A principle for action

The principle of sustainability can be understood as a principle of action. A prerequisite is, of course, dealing responsibly with our environment and nature. In addition, there are two other dimensions of sustainability:
1. Ecological dimension: The focus here is on conserving resources. This includes the choice of sustainable building materials, space-efficient construction and the preservation of biodiversity.
2. Economic dimension: This dimension refers to the life cycle costs of a building, i.e. the total costs from construction to demolition.
3. Socio-cultural dimension: The needs of users are also an important aspect of sustainability. This includes both the functionality of a building and cultural and aesthetic aspects.

pexels-francesco-ungaro-4322027.jpgWhat does sustainability mean in construction?

Sustainability in construction means that the entire life cycle of a building is designed for sustainability. This begins with construction planning, continues with construction and continues through to possible renovations, renovations and finally dismantling. If these phases are not thought through and implemented sustainably, this often results in unnecessarily high CO₂ emissions.

The goal: a green building

If the principles of sustainability are consistently applied in all phases of a building's life cycle, we can speak of a "green building". Such a structure not only stands for environmental friendliness, but also for durability, efficiency and the appreciation of cultural and aesthetic needs

EU climate goals: The way to climate-neutral buildings by 2050

According to the European Union, buildings contribute significantly to energy consumption and greenhouse gas emissions in the EU. Specific figures from the EU Commission show that around 40% of all energy consumption and around 30% of all greenhouse gases come from buildings. In view of these figures, the EU set itself ambitious goals: From 2030, only climate-neutral residential buildings should be built. By the year 2050, it should be achieved that all buildings meet this standard.

Of course, these requirements put the construction industry under considerable pressure. How can these goals be achieved? An important step are the so-called zero-emission buildings, which draw their required energy completely from renewable sources

Um die EU-Ziele erreichen zu können, müssen jedoch auch bestehende Gebäude ins Visier genommen werden. Für diese Bauwerke, mit Ausnahme von historischen Gebäuden oder Gebäuden zu Verteidigungszwecken, sollen Mindeststandards in Bezug auf die Energieeffizienz eingeführt werden. Auf viele Haus- und Wohnungsbesitzer könnten in den kommenden Jahren also erheblichen Sanierungskosten zukommen.

Das Dilemma im Bauwesen: Erhebliche CO₂-Emissionen

Wenn von Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung gesprochen wird, wird oft an das Bauwesen gedacht. Tatsächlich ist es auf dem Bau keine Seltenheit, dass Rohstoffe in Übermengen produziert und am Ende nicht verwendet werden. Häufig entsprechen verschiedene Materialien auch nicht den Anforderungen. Aufgrund minderer Qualität bleiben sie am Ende ungenutzt und müssen ersetzt werden. Auch ineffiziente Arbeitsabläufe, die
wertvolle Zeit und Arbeitskraft der Mitarbeiter vergeuden, sind keine Seltenheit. All diese Faktoren führen nicht nur zu finanziellen Verlusten. Darüber hinaus werden so auch CO₂-Emissionen erheblich gesteigert, was wiederum direkte Auswirkung auf unsere Umwelt hat.

CO₂-Emissionen im Bauwesen senken: Aber wie?

Um als "Green Building" bezeichnet zu werden, muss der komplette Lebenszyklus eines Bauwerks auf Nachhaltigkeit ausgelegt sein. Das umfasst sowohl die Bauphase als auch die Nutzungs- und Abbruchphase. Aber wie lässt sich das in der Praxis umsetzen?
● Nachhaltige Baustoffe: Der Einsatz von umweltfreundlichen, nachwachsenden oder recycelten Materialien minimiert den ökologischen Fußabdruck eines Gebäudes.
● Effizientere Fertigungsverfahren: Durch den Einsatz moderner Technologien und Verfahren kann der Materialverbrauch optimiert und Abfall reduziert werden.
● Energiesparende Lösungen: Dies reicht von effizienter Wärmedämmung bis hin zu intelligenten Energiemanagementsystemen. Zahlreiche Ansätze können den Energiebedarf eines Gebäudes drastisch reduzieren.
Der Weg zu einem umweltfreundlicheren Bauwesen mag komplex erscheinen, ist jedoch entscheidend. Nur so können wir den klimatischen Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden

victor-0NJ9urGXrIg-unsplash.jpgWie kann zu mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen beigetragen werden?

Um einen Schritt in Richtung grüne Zukunft zu gehen, wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) ein Leitfaden zum nachhaltigen Bauen veröffentlicht. Dieser Leitfaden präsentiert eine Vielzahl an Konzepten und Methoden, wie das Baugewerbe nachhaltiger gestaltet werden kann. Im Folgenden beleuchten wir einige dieser Praktiken, die nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Bauherrn und -träger zugutekommen können.

Planung und Qualitätskontrollen

Jeder erfolgreiche Bau beginnt mit einer durchdachten Planung. Bereits hier ist es wichtig, die Nachhaltigkeit nicht aus dem Blick zu verlieren. Es stellt sich die Frage: Welche Baustoffe werden genutzt? Können sie durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden? Herkömmliche Kunstfasern können in der Wärmedämmung zum Beispiel durch ökologisch verträgliche Hanf- oder Flachsfasern ersetzt werden. Verschiedene Gütesiegel
belegen dabei die Nachhaltigkeit und Qualität verschiedener Rohstoffe. Daher spielen das Verständnis und die Anerkennung dieser Siegel eine große Bedeutung bei der optimalen Auswahl der Baustoffe.

noah-buscher-x8ZStukS2PM-unsplash.jpgReduktion von Baumängeln

Jeder Baumangel führt zur Verschwendung wertvoller Ressourcen – ob es sich nun um Material, menschliche Arbeitskraft oder Zeit handelt. Durch eine Minimierung solcher Mängel können nicht nur Ressourcen erheblich geschont werden, sondern auch wichtige Schritte in Sachen Nachhaltigkeit getan werden. Darüber hinaus werden durch die Verringerung von Baumängeln auch unnötige Kosten vermieden.

Prozessoptimierung für eine bessere Organisation

Eine ineffiziente Organisation auf der Baustelle, beispielsweise wenn Mitarbeiter auf Baumaterialien warten müssen oder zu spät über Änderungen informiert werden, führt ebenfalls zu Verschwendung von Zeit und Ressourcen. In vielen Fällen hängen solche Verzögerungen mit veralteten Informationsflüssen zusammen, wie dem Verlass auf Papierdokumente oder dem mühsamen Übertragen von Daten in Excel-Tabellen. Die Lösung dieses Problems könnte in der weiteren Digitalisierung des Bauwesens liegen. Mit moderner Software können alle relevanten Informationen in Echtzeit zentral erfasst und digital bereitgestellt werden. Dies ermöglicht allen Beteiligten einen ständigen Zugriff, was letztendlich den kompletten Bauprozess optimiert.

Nachhaltiges Bauen messbar gemacht

In der Baubranche basieren Ansichten über Nachhaltigkeit oft auf individuellen Eindrücken. Doch subjektive Wahrnehmungen sind hier leider nicht ausreichend. Daher ist es wichtig, Nachhaltigkeit konkret und messbar zu machen. Die Nachhaltigkeit im Bauwesen quantifizierbar zu gestalten, haben sich auch zahlreiche Institutionen zur Aufgabe gemacht.

BNB: Ein Maßstab für Nachhaltigkeit im Bau

2009 führte das Bundesbauministerium das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauwesen, kurz BNB, ein. Anhand dieses Systems kann der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes evaluiert werden. Bereits zu Projektbeginn werden in verschiedenen Kategorien klare Vorgaben für Planung und Ausführung festgelegt. Unterschiedliche Ansätze und
Varianten-Analysen unterstützen dabei, die bestmöglichen Lösungen für einen nachhaltigen Bau zu identifizieren. Je nach Gebäudetyp – ob Büro, Labor, Schulungseinrichtung oder Außenbereich – existieren spezielle Kriterien-Profile für die Bewertung. Bei Erfüllung aller Basisanforderungen erhält das Gebäude am Ende ein Zertifikat als Beleg der nachhaltigen Bauweise.

DGNB: Ein Netzwerk für Nachhaltigkeit

Ein weiteres, wichtiges Bewertungssystem stammt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, kurz DGNB. Diese Gesellschaft bildet ein zentrales Netzwerk der Bauund Immobilienbranche. Dank der Vielfalt ihrer Mitglieder, von Akteuren hinter den Kulissen bis hin zu Mitarbeitern am Bau, werden sämtliche Beteiligte entlang der Wertschöpfungskette abgebildet. Die DGNB schafft so eine Verbindung zwischen den unterschiedlichsten Akteuren und Unternehmen – Architekten, Handwerkern, Behörden und Produktanbietern.

iStock-1395427215.jpgDas Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen

Gemeinsam mit dem Bundesministerium brachte die DGNB das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen auf den Weg. Dieses Siegel stellt die Grundlage für das bereits erwähnte BNB-System dar. Um stets höhere Standards in Sachen Nachhaltigkeit im Bauwesen zu setzen, wird dieses Siegel kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt

lily-banse-nQ3tG1t8eJg-unsplash.jpgGemeinsam in Richtung nachhaltiges Bauen

Awareness of environmental protection has increased significantly in recent years, both among the population and in the government. The construction industry also plays a key role in this. Despite the challenges, it is evident that sustainable construction is not only possible, but also urgently needed. Through innovative approaches, proper planning and the use of technology, we can promote environmentally friendly construction without having to forego comfort and functionality. So it's up
to us to seize these opportunities and create a greener, more sustainable future for all

Jana Buchholz

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